Nicht nur auf dem Marktplatz in Bersenbrück, auch in Osnabrück und anderen Teilen Niedersachsens wurde und wird gegen das NKiTag, die Neuauflage des Kindertagesstättengesetzes, demonstriert.
Selbst nach Erfahrungen aus mehr als 20 Jahren Qualitätssicherung und Evaluation sind die notwendigen Neuerungen nicht im NKiTaG berücksichtigt. Das geht so nicht, da sind sich alle Mitarbeitenden in Kindertagesstätten einig.
Der Personalschlüssel sei zu niedrig, in den Kindergruppen fehle immer noch die dritte Kraft, sagt zum Beispiel Michaela Lohbeck, Leiterin des Kindergartens zur Freude. Für Entwicklungsdokumentationen, Elterngespräche, Dienstbesprechungen und die Vorbereitungen von Elternabenden stünden den Erziehern 7,5 Wochenstunden Arbeitszeit zur Verfügung, das sei deutlich zu wenig. Leiterinnen würden erst in Kindergärten mit mehr als drei Gruppen für ihre Aufgabe freigestellt. Für die Inklusion fehlten Kapazitäten.
Um eine Verbesserung der derzeitigen Situation erreichen zu können, muss das Gesetz deutlich an Praxisnähe gewinnen.
Wir hoffen auf klare und sinnvolle Nachbesserungen, bevor das Gesetz am 1. August 2021 in Kraft treten soll.